SAP TechEd 2021: Cloud gibt die Richtung vor

Groß war der Andrang bei der diesjährigen SAP TechEd Mitte November. Und das, obwohl sie erneut virtuell stattfand. Ein Erfahrungs- und Erlebnisbericht zu schlaflosen Nächten, einer besonderen „Brücke“ im Business Warehouse und ganz viel Cloud.

Ich fühlte mich vorbereitet. Bestens vorbereitet auf die diesjährige SAP TechEd. Das dachte ich zumindest. Schließlich war ich vorzeitig angemeldet, erhielt dadurch von SAP frühzeitig Informationen zu den Vorträgen und Kursen, die zur Registrierung freigegeben wurden. Den Fehler vom letzten Jahr, in dem ich dann einige wirklich interessante Slots nicht mehr buchen konnte, weil ich zu spät dran war, wollte ich dieses Mal nicht mehr machen.

Als die Infos eintrudelten, ließ ich gleich alles liegen und stehen und machte mich an die Reservierung. Leider stellte sich heraus, dass bei meinem „inhaltlichen Steckenpferd“, dem Analytics-Bereich, die besonders interessanten Sessions tief in der Nacht stattfinden sollten, bezogen auf meine und unsere CET zumindest.

So gab es zwar zumeist zwei mögliche Zeiten, was aber in Realität hieß, dass eine um 03:00 Uhr in der Früh und die zweite um 21:00 Uhr nächstens starten sollte. Nicht ganz optimal, aber so ist das eben mit globalen, virtuellen Veranstaltungen, dachte ich. Einzige Schwierigkeit: Das dachten wohl andere auch. Speziell Hands-On Sessions waren innerhalb von wenigen Minuten ausgebucht. Ich war wohl nicht die Einzige, die hier bereits gelauert hatte!

Hands-On Session virtuell – Live-Demo mit viel Raum für eigene Fragen

Trotzdem war es mir gelungen, Zugang zu zwei Hands-On Sessions zu ergattern. Sie fragen sich jetzt vielleicht, wie man sich eine virtuelle Hands-On Session vorstellen darf. Der Clou dabei: Statt eines Frontalvortrags gibt es „nur“ eine kurze Einführung zum jeweiligen Thema. Jede:r Einzelne bekommt nicht nur detaillierte Schulungsunterlagen, sondern auch einen Benutzer zugewiesen. Zusammen kann am SAP Demosystem gleich alles, was es auszuprobieren gibt, live ausprobiert werden. Die SAP-Expert:innen stehen für alle Fragen und Probleme bei den Übungen zur Verfügung.

Realisiert wurde dies heuer über Zoom. Ein Hands-on dauerte dabei meist 2 Stunden, und ich muss sagen, es hat wirklich gut funktioniert. Mit nur 30 Teilnehmer:innen je Hands-on war genug Zeit und Raum vorhanden, um detaillierte Fragen zu stellen und ebenso detaillierte Antworten zu erhalten. Und wenn ich im jeweiligen Übungsbeispiel stecken blieb, wurde das von den Expert:innen gleich wieder in Gang gebracht. Eine wahrlich sehr anschauliche Erfahrung.

SAP Data Warehouse Cloud klar im Fokus

Wenn Sie mich näher kennen, wird es Sie nicht wundern, dass ich mich thematisch heuer vor allem mit einem beschäftigt habe: der SAP Data Warehouse Cloud (DWC). Bereits bestens vorbereitet durch den SRB BI Brunch, habe ich heuer durchgängige Beispiele durch den ganzen SAP DWC Prozess gebaut: „so wie sich das SAP vorstellt“, mündend in der SAP Analytics Cloud.

Mein Fazit: Ich bin beeindruckt! Hier hat sich sehr, sehr viel getan. Es können auch immens komplexe Anforderungen realisiert werden – mit verschiedenen Quellsystemen, mit komplizierten Datenflüssen, mit Coding.

SAP betont, dass die DWC für IT- und LOB (Line of Business)-Benutzer gedacht ist. Ich möchte hinzufügen: Die LOBs werden, je nach Einstiegspunkt im Datenaufbereitungsprozess, etwas üben müssen. Insbesondere, wenn alles komplett erstellt wird. Schließlich gibt es doch einiges zu tun: Space anlegen, Daten vorbereiten im Data Layer, das Entity Relationship Model anlegen, Daten laden, Dimensionen anlegen, via View verknüpfen, das Consumption Model im Business Layer, darauf dann die SAP Analytics Cloud Stories… Das will gelernt und erprobt sein.

Eine neue „Brücke“ in die DWC

Leider kann ich hier weiters nicht sehr ins Detail gehen. Eine spezielle Neuerung möchte ich dann aber doch noch hervorheben: die SAP Business Warehouse (BW) Bridge. SAP hat erkannt, dass die völlige Neuentwicklung aller bestehender BW-Inhalte in der DWC zu aufwändig ist, vor allem und speziell für bestehende BW On-Premise Systeme.

Quelle: SAP TechEd 2021; © 2021 SAP SE or an SAP affiliate company. All rights reserved.

Die SAP BW Bridge schafft hier Abhilfe. Sie ist die Möglichkeit, Objekte (Queries, Transformationen, ABAP Code, InfoProvider) eines bestehenden SAP BW 7.3 und aufwärts in die DWC zu migrieren. Wie oben in der Grafik zu sehen ist (stammt aus ANA262), wird dazu eine völlig neue Komponente „in der Mitte“ eingebaut. Achtung: Im Moment ist dies noch im „Geplant“-Status. Es kann aber nicht mehr lange dauern. Die SAP-Kolleg:innen sprachen von einem Launch in den nächsten Wochen.

Cloud gibt die Richtung vor

Obwohl die DWC selbst erst zwei Jahre alt ist, handelt es sich bereits um ein mächtiges Werkzeug, in dem SAP Data Warehousing neu gedacht hat. Aber bleiben wir realistisch: SAP DWC ist für viele, heimische Unternehmen Zukunftsmusik. Die meisten von uns beschäftigen sich aktuell wohl eher mit der Umstellung auf BW/4HANA. Viele sind hier in der Planungsphase, einige Projekte sind schon konkret gestartet – und das ist völlig in Ordnung.

Wir kennen es schon: SAP ist oft mit seinen Technologien und den entsprechenden Ankündigungen sehr weit voraus. So auch diesmal bei der SAP TechEd. Spannend war es allemal, den Blick in die Zukunft zu werfen. Es macht Lust auf mehr. Und keine Sorge: Bei allen Vorträgen dazu wurde immer wieder unterstrichen, dass SAP BW/4HANA auf jeden Fall bis ins Jahr 2040 supporten wird. Ich lade Sie ein, mit mir gemeinsam am Ball zu bleiben und auch in Zukunft immer wieder einen Blick in die Cloud zu werfen. Denn egal wo wir stehen oder wie wir uns drehen: Die Cloud gibt die Richtung vor. Dorthin wird unsere Reise gehen! Irgendwann sicher.

 

Teilen

Kommentare

Ihr Kommentar